Prolog Seit Jahren träume ich (Fritjof) von einer Reise ans andere (und wie viele Leute behaupten, das Schönste) Ende der Welt.
So habe ich dann im Sommer 2004 den Entschluss gefasst, meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen und habe meine Tochter Sandra gefragt,
ob sie mich begleiten möchte. Natürlich!!! hat sie JA gesagt. Wir waren uns schnell einig, dass wir beide Inseln sehen möchten und dass
wir mit dem Wohnmobil fahren werden. Über den Reiseveranstalter CANUSA Touristik haben wir also Flug (Korean Air) und Campervan (KEA Campers) gebucht.
Da ich von Norwegen-Reisen weiß, wie angenehm das Reisen in der Nebensaison ist, haben wir als Reisezeit den März bzw. den April (d. h. den neuseeländischen Herbst) 2005 gewählt.
Im Nachhinein kann man sagen: wir haben eine perfekte Wahl getroffen!
Anhand eines Reiseführers (Neuseeland von Jeff Williams, Christine Niven und Peter Turner, erschienen im Stefan Loose Verlag, ISBN Nr.: 3-922025-53-6)
haben wir uns einen groben Routenplan überlegt und dann jeweils spontan entschieden, wie und wo es weitergeht. Doch dazu in den Detail-Berichten mehr. |
Dienstag, 29. März 2005 Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg zum Hamburger Hauptbahnhof. Ab dort soll es um 12.24 Uhr (mit dem ICE nach Frankfurt) losgehen.
Rechtzeitig sind wir auf dem Bahnsteig, aber als dann unser Zug einfährt, kommt der ausgiebige Abschied von der Familie (Mutter bzw. Ehefrau) doch etwas zu kurz.
Wir verstauen unsere Koffer und genießen die ruhige Bahnfahrt; soweit man bei der Aufregung vor einer so langen Reise von Ruhe sprechen kann. |
Mittwoch, 30. März 2005 Nach viel Langeweile, einer Mischung aus Schlafen, Lesen, Musik hören landen wir pünktlich in Incheon International Airport (Seoul); es ist 1:00 pm (Ortszeit), was 6.00 Uhr MESZ entspricht. Jetzt müssen wir die nächsten 8 Stunden "totschlagen", bis der nächste Flieger starten soll. Aber auch diese Zeit überstehen wir. Wir haben eine Lounge entdeckt, wo man sich auf weichen Sofas ausstrecken und ein wenig dösen kann und wo mehrere PCīs stehen, mit denen man im Internet (kostenlos !) surfen kann. Wir haben diese Gelegenheit genutzt, die ersten "elektronischen" Grüße nach Hause zu senden. Wieder pünktlich (9:10 pm)- und wieder mit 4 Plätzen für uns zwei - hebt die Boing 777 ab; Neuseeland rückt langsam näher! |
Donnerstag, 31. März 2005 Nach einer langen Nacht (Schlafen, Lesen, Musik hören) landen wir (schon wieder pünktlich um 11:30 am) in Auckland International Airport;
hier müssen wir alle Einreise-Formalitäten über uns ergehen lassen; d. h. wir müssen auf unser Gepäck warten und damit dann durch den Zoll. Schon im Flieger haben wir eine Einreise-Erklärung ausgefüllt,
wo wir u. a. Angaben zu mitgebrachten Lebensmitteln machen mussten. Erst dachten wir: "ach diese kleine Tüte Gummibärchen.....", aber dann haben wir es doch deklariert. |
Freitag, 1. April 2005 Trotz des "weichen" Bettes haben wir schlecht geschlafen und der Jet Lag hat uns noch immer fest im Griff. So gegen 8.00 Uhr rufen wir bei KEA Campers an und verabreden, daß uns ein Taxi um 10.00 Uhr abholt und zur Vermietstation bringt. Ohne Frühstück (immer noch keinen Appetit) machen wir uns dann auf den Weg zu einem Stadtspaziergang. Wir genießen den Sonnenschein und die frische Luft belebt. Rechtzeitig kehren wir zum Hotel zurück, checken aus und lassen uns wie verabredet, mit dem Taxi zu KEA Campers fahren. Dort werden wir sehr freundlich (von einer sehr gut deutsch sprechenden Mitarbeiterin) empfangen und in die "Geheimnisse" unseres Camper Vans (ein KEA 2 ST 2 Bett Deluxe mit Dusche und WC) eingeweiht. Nach den ausführlichen Erläuterungen (inkl. Info bei Notfällen) werden wir mit unserem Gepäck alleine gelassen. Mit einer gewissen Skepsis (wird der "Stauraum" für all unsere Sachen reichen) machen wir uns ans packen; und - oh Wunder - alles läßt sich gut verstauen. Nur mein Koffer bleibt übrig. Die Frage - was machen wir nun damit - klärt sich schnell. Wir können meinen Koffer bei KEA Campers lassen ( er wird, während wir unterwegs sind, nach Auckland gebracht; dort können wir ihn dann am Ende unserer Reise wieder in Empfang nehmen). Wir kaufen noch einen Straßenatlas (von KEA empfohlen), fragen nach den nächst gelegenen Einkaufsmöglichkeiten (Super Market) und machen uns auf den Weg. Klingt leicht, ist es aber nicht! Ein bißchen komisch ist es schon; schließlich fahren die hier "auf der falschen Seite". Ich fahre los und Sandra passt auf, daß wir den richtigen Weg finden und ich immer auf der richtigen Fahrbahn bleibe. Zum Glück herrscht nicht viel Verkehr und nach kurzer Fahrt sind wir schon am Supermarkt. Wir füllen unseren Kühlschrank und fahren gen Norden aus Christchurch heraus. Es ist jetzt etwa 2.00 Uhr und unser Tagesziel lautet Kaikoura. Gemächlich rollen wir auf dem State Highway 1 dahin; es ist wenig Verkehr und das Links fahren fällt mit jedem zurückgelegten Kilometer leichter. Schon beim ersten der vielen Stops (u. a. zum Fotografieren) wechseln wir die Seiten und Sandra fährt weiter. Auch sie gewöhnt sich schnell an die "neue" Fahrweise. Am frühen Abend erreichen wir Kaikoura. Wir halten kurz an der Tourist Information und buchen die Walbeoachtungstour für den nächsten Tag. Dann fahren wir zum Campingplatz (Kaikoura Top Ten Holiday Park). Nach dem Abendessen - mal wieder was Warmes gegessen ("Dosenfutter" ; Nudeln in Tomatensoße; in der Mikrowelle heiß gemacht) - machen wir noch einen Gang durch den Ort (die ersten Ansichtskarten einstecken). Es ist schon dunkel, als wir wieder am Auto ankommen. Den ganzen Tag hatten wir tolles Wetter und jetzt ist der Himmel sternenklar. Sandra beschwert sich, daß ich kein einziges Sternbild kenne (aber so vertraut ist einem die südliche Hemisphäre nun mal nicht). Todmüde bauen wir bald unser Bett und gehen schlafen. |
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Samstag, 2. April 2005 Bei Regenwetter wachen wir auf, aber trotzdem ist die Vorfreude auf die bevorstehende Chance, Wale zu sehen groß. So gegen 10.00 Uhr machen wir uns auf den Weg zu "Whale Watching", weil - um 10.30 Uhr soll es losgehen.
Den nächsten "Dämpfer" gibt es, als wir erfahren, daß aufgrund der rauen See (es weht eine recht steife Brise) u. U. die Tour gar nicht stattfindet. Wir vertreiben uns die Zeit mit dem Kauf von Kapseln gegen Seekrankheit (vorsichtshalber), in der Hoffnung,
daß es doch klappt. Und tatsächlich, kurz vor 11.00 Uhr werden wir zusammengerufen, um in den Bus zu steigen, der uns zum Hafen bringt. Mit einem schnellen Katamaran fahren wir raus in die Bucht vor Kaikoura und lauschen den Erklärungen des "Tour Guide".
Nach einiger Zeit gehen wir alle an Deck und lassen den Blick über das Wasser schweifen. Und dann plötzlich nimmt das Boot noch mal Fahrt auf und wir kommen in die Nähe eines Wales. Wir sehen ab und an die "Fontäne", die er in die Luft bläst.
Alle drängeln sich an der Reling, um den besten Ausblick zu haben. Sandra schießt einige Fotos und ich warte mit der Video-Kamera auf den spannenden Moment, wenn der Wal abtaucht. Plötzlich ertönt ein Ruf vom Tour-Guide, daß der Wal gleich tauchen wird.
Leider stehen Sandra und ich mittlerweile so ungünstig, daß keine Fotos und keine Videoaufnahmen möglich sind. Aber die Tour ist ja noch nicht zu Ende. Beim zweiten Versuch (der Kapitän hat einen weiteren Wal ausgemacht) klappt es sehr viel besser.
Ich habe freies "Schussfeld" auf den abtauchenden Wal. Nach einer kurzen (aber wieder schnellen Fahrt) in Richtung Küste sind plötzlich sehr viele Delphine rund um das Boot. Wo man auch hinschaut, es "springen" überall Delphine.
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Sonntag, 3. April 2005 Schon früh sind wir wach. Es ist ein wunderschöner sonniger Morgen und so fahren wir schon so gegen 8.15 Uhr los. Unser erstes Ziel ist der Lake Tekapo mit der "Church of the Good Shepherd". Ohne Zwischenstops erreichen wir unser Ziel. Auf einem ausgiebigen Spaziergang am See
genießen wir das schöne Wetter und den Ausblick auf den wunderschönen See und die umliegenden Berge. Bald fahren wir weiter und nehmen die kleine Nebenstraße zum Ostufer des Lake Pukaki. In der Nähe eines Kraftwerks (es ist hier herrlich ruhig und menschenleer) machen wir einen Fotostop, bevor wir uns
auf den Weg Richtung Twizel machen. Wir überlegen kurz, ob wir den Abstecher nach Norden zum Mt. Cook machen sollten. Von dort kann man Sightseeing-Flüge machen, die aber relativ teuer sind (in Tekapo hatten wir uns entsprechende Prospekte mitgenommen). Wir beschließen weiterzufahren, denn zum einen müßten wir
mehr als 100 km fahren und zum anderen kann man die Region um Mt. Cook später von der Westseite (Fox oder Franz Josef Glacier) aus erkunden. |
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Montag, 4. April 2005 Wieder wachen wir bei schönem Wetter auf und machen uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zu den Moeraki Boulders. Es ist schon erstaunlich, daß solche "Kugeln" hier einfach so herumliegen. Eine Zeitlang genießen wir die Morgensonne am Strand; dann fahren wir weiter zum Leuchtturm (auf einer endlos erscheinenden Schotterpiste). Aber der Weg hat sich gelohnt ; bei einem Rundgang um den Leuchtturm hat man einen wunderschönen Blick auf das Meer und am Strand treffen wir auf einige Robben, die offensichtlich keine Angst vor uns haben und sich von uns nicht stören lassen. Unser nächstes Ziel ist Dunedin. Hier wollen wir einen ausgiebigen Stadtrundgang machen, einige Sehenswürdigkeiten anschauen und mal shoppen gehen. Aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Mittlerweile hat sich die Sonne total verzogen und es regnet heftig. So machen wir nur einen kurzen Stop zum Einkaufen und um etwas zu essen und fahren dann schon weiter auf die Otago Peninsula. Auf einer sehr kurvenreichen, aber wunderschön am Wasser verlaufenden Straße fahren wir bis zur äußersten Spitze zur "Albatross Colony" am Taiaroa Head (Royal Albatross Centre). Im Visitor Centre buchen wir eine "Guided tour" und tatsächlich können wir einige der wirklich beeindruckenden Vögel sowohl im Flug als auch beim Füttern der Jungvögel beobachten. Glücklicherweise gibt es einen geschlossenen Unterstand, denn es ist sehr, sehr windig, man kann auch sagen: stürmisch. Da es mittlerweile schon fast Abend ist, fahren wir nicht zurück nach Dunedin, sondern nur bis Portobello. Dort übernachten wir im Portobello Village Tourist Park. |
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Dienstag, 5. April 2005 Über Nacht haben sich alle Wolken und der Regen verzogen und wir starten recht früh mit einem Abstecher zur Sandfly Bay (die wir nach längerem Suchen - es gibt kaum Wegweiser dorthin - finden). Wir finden eine traumhaft gelegene Bucht vor. Ein langer Weg führt über Schafwiesen und Dünen weit (und steil) hinunter an den Strand. Es ist wunderschön hier. Wir sind ganz alleine und genießen die Idylle. Unser nächstes Ziel - die Sinclair Wetlands - entpuppen sich auch als Idylle. Dieses Areal ist ein völlig abgelegenes, aber wunderschön ruhiges und sehr liebevoll betreutes Sumpfgebiet. Nach soviel angenehmer Stille machen wir uns nun auf den Weg gen Westen. Schweren Herzens haben wir uns entschlossen, nicht der "Southern Scenic Route" zu folgen, sondern auf kürzestem Weg nach Clifden (zu den Clifden Caves) zu fahren. Dort angekommen, suchen wir nach einem Campingplatz. In Tuatapere - etwas südlich von Clifden - werden wir fündig und verbringen die Nacht im Motel. |
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Mittwoch, 6. April 2005 Die Clifden Caves - der eigentliche Grund, warum wir hierher gefahren sind - erweisen sich als "Reinfall". Erst nach langem Suchen finden wir den Eingang und müssen dann nach wenigen Metern in der Höhle feststellen, daß wir zum einen falsch gekleidet und erst recht nicht entsprechend ausgerüstet sind
(wir haben nicht die im Reiseführer vorgeschlagenen 2 Taschenlampen pro Person dabei. Also kehren wir schnell wieder um und genießen das tolle Wetter lieber an der frischen Luft. Dann fahren wir halt zu den Totara-Bäumen, die unweit von Clifden zu bestaunen sind. Unterwegs glauben wir, auf dem falschen Weg zu sein, denn die Straße bzw. die Schotterpiste wird irgendwann zu einem schmalen Waldweg;
letztendlich finden wir ein entsprechendes Hinweisschild und eine Möglichkeit, unser Auto zu "parken". Den Rest des Weges legen wir zu Fuß zurück, was bedeutet, daß wir einen wunderschönen Spaziergang durch "Regenwald" machen, die 1000 Jahre alten gewaltigen Bäume und eine Vielzahl von Farnen zu sehen bekommen und - für uns
besonders beeindruckend - ein "Konzert" vieler Vogelstimmen hören können. |
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Donnerstag, 7. April 2005 Für heute steht Milford Sound auf dem Programm. Da es aber in Strömen regnet, und die (vorsichtshalber reservierte) Tour erst um 12.30 Uhr beginnt, schlafen wir ein bißchen länger. Als wir losfahren, regnet es immer noch; somit rollen wir immer weiter und "mißachten" die Hinweise auf Sehenswürdigkeiten wie z. B. Mirror Lakes, The Chasm. Vielleicht ist auf dem Rückweg das Wetter etwas besser. Wir kommen, obwohl wir nicht halten, erst nach mehr als 2 Stunden Fahrt im Hafen von Milford an und müssen so nicht mehr so lange warten, bis unsere Bootstour (mit Mitre Peak Cruises; 15 % Rabatt mit einem Gutschein von KEA Campers) startet. Das Boot ist recht leer (nur 15 "Mitfahrer"); so können wir die Landschaft - Berge, Wasserfälle - ungestört genießen (und ausgiebig fotografieren; siehe dort). Während der mehr als 2 stündigen Fahrt wird das Wetter immer besser, teilweise sogar sonnig. So machen wir - wie erhofft - dann auf der Rückfahrt nach Te Anau eine Vielzahl von (Foto-) Stops, u. a. am Tutoko River, am Gulliver River und am Cleddau River. Entspechend spät kommen wir abends in Te Anau an. Wir übernachten wieder im Top Ten Holiday Park. |
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Freitag, 8. April 2005 "Die Nacht war a....kalt! Aber dann schon mit Sonnenschein aufgestanden" (Originalton Sandraīs Tagebuch). Also auf nach Queenstown. Natürlich fahren wir mit der Skyline Gondola rauf zum Bobīs Peak. Von hier oben hat man eine grandiose Aussicht auf die Stadt, den Lake Wakatipu und die umliegenden Berge.
Wieder "im Tal" machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt. Wir finden den Kommentar im Reiseführer - Es gibt zahlreiche Informationsstellen, von denen die meisten aber wohl nur den Zweck haben, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen - bestätigt. Also fahren wir wieder aus Queenstown heraus Richtung Cromwell. Unterwegs halten wir (selbstverständlich!)
an der Kawarau Bridge bei AJ Hackettīs Bungy Center, der laut Reiseführer beliebtesten Stelle fürīs Bungy Jumping. Doch heute ist offensichtlich niemand gewillt, sich in die Tiefe zu stürzen; auch Sandra und ich nicht! |
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Samstag, 9. April 2005 Wir starten den heutigen Tag mit einem unbedingt lohnenswerten Besuch der Puzzling World, absolut etwas fürīs Auge (optische Täuschungen aller Art). Entsprechend lange halten wir uns dort auf. Der weitere Tag ist geprägt von vielen Stops auf dem Weg bis zum Fox Glacier. So halten wir am Lake Hawea, am Lake Wanaka, bei den Blue Pools (die man nur über eine "Swinging Bridge" erreicht), an den Fantail Falls, überqueren den Haast Pass, "absolvieren" den Roaring Billy Forest Walk und machen einen Abstecher zum Haast Beach. Dort halten wir uns nur sehr ! kurz auf, denn hier machen wir zum ersten (und wie sich im weiteren Verlauf der Reise herausstellen wird, auch zum letzten) Mal Bekanntschaft mit den Sandfliegen. Bevor wir in Fox Glacier auf den Campingplatz (Fox Glacier Holiday Park) fahren, erkunden wir noch den Weg zum Lake Matheson, denn dorthin wollen wir morgen in aller Frühe. |
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Sonntag, 10. April 2005 Wie am Abend vorher geplant, sind wir schon recht früh unterwegs zum Lake Matheson. Eigentlich ist es jetzt schon sonnig, doch als wir uns vom Parkplatz aus auf den Rundweg um den See machen, finden wir den See im Nebel versunken. In der Hoffnung,
daß die Sonne den Nebel bald vertreibt gehen wir weiter. Am nächsten "Viewpoint" kann man bereits erste Spiegelungen erahnen und als wir "den Aussichtspunkt" erreicht haben, bekommen wir ein atemberaubendes Panorama zu sehen. Ganz eingefangen von dieser tollen Morgenstimmung beenden wir den Rundgang und fahren zum Fox Glacier. Ganz neugierig auf die Aussicht
auf die Gletscherzunge machen wir uns auf den "Glacier Valley Walk". Ziemlich enttäuscht - es liegt noch alles im Schatten, der Weg ist teils mehr eine Kletterpartie als ein "Walk", man kommt nicht wirklich dicht heran - fahren wir schon bald zurück in den Ort. Dort entbrennt in uns der innere Kampf - sollen wir viel Geld für einen Helikopter-Flug ausgeben oder nicht.
Wir schlendern durch den Ort, fragen bei dem einen oder anderen Anbieter nach Flugzeiten und Preisen und landen schließlich bei Glacier Southern Lakes Helikopter. Wir geben uns den letzten Ruck, gehen rein und buchen einen 20 minütigen Flug (mit Landung auf dem Gletscher) für 175 NZD/Person. Eine halbe Stunde später werden wir mit einem Kleinbus zum
Hubschrauber-Startplatz gefahren. Wir haben zudem noch Glück, denn obwohl wir nur den "kürzeren" Flug gebucht (und bezahlt) haben, werden wir einen 30 minütigen Flug (mit "Runde um den Mt. Cook) machen, weil ein Ehepaar mit uns fliegt, das diese Route gebucht hat. Beim Hubschrauber angekommen, widerfährt mir ein weiteres Glück. Ich werde von dem "Guide" auf dem vorderen
Sitz (neben dem Piloten) platziert. Sandra und das Ehepaar nehmen hinter uns Platz. So habe ich einen tollen Rundumblick und die beste Position, einige Fotos zu schießen. |
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Montag, 11. April 2005 Auch dieser Tag startet mit viel Sonne. So machen wir nach dem Frühstück einen sehr ausgiebigen Spaziergang, natürlich zu den Pancake Rocks. Es ist schon erstaunlich, warum hier (und nur hier) die Felsen so seltsam geformt sind. Am späteren Vormittag rollen wir dann weiter gen Norden, folgen dem SH 6 am Buller River entlang. In der "Lower Buller Gorge" machen wir Halt und überqueren die längste "Swinging Bridge" Neuseelands. Um noch ein bißchen "Strecke" zu machen, fahren wir bald weiter, halten nur kurz in Murchison zum Einkaufen und erreichen dann doch relativ früh Motueka, wo wir den Top Ten Holiday Park ansteuern. Da es noch recht früh ist, richten wir es uns gemütlich ein und genießen das traumhafte Wetter. |
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Dienstag, 12. April 2005 Auch unser heutiges erstes Ziel, die Pupu Springs, erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein. Daß hier ca. 100 Millionen Liter Wasser pro Stunde aus der Erde sprudeln, sieht man dem See nicht unbedingt an. Fast ruhig liegt er da und glitzert in der Sonne. |
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Mittwoch, 13. April 2005 Am Morgen weckt uns ein heftiger Wind; ausgerechnet wenn wir zur Nordlinsel übersetzen wollen, wird das Wetter schlechter. Als wir in Picton ankommen, haben wir Probleme, einen Platz auf einer Fähre zu bekommen (wir hatten nicht vorgebucht, was sich jetzt zu rächen scheint). Die 10.00 Uhr Fähre ist ausgebucht und die nächste feste Buchung können wir für 18.00 Uhr machen. Das würde uns fast
einen ganzen Tag kosten und Picton ist kein wirklich attraktiver, interessanter Ort. Wir beschließen, ein wenig die Gegend zu erkunden und folgen einer Empfehlung aus dem Reiseführer, der die Küstenstraße von Picton nach Tuamarina als sehenswert beschreibt. Hätten wir vorher gewusst, daß es sich um eine enge, sehr kurvige Schotterpiste handelt, hätten wir diesen Abstecher nicht gemacht;
zumal weder Wetter noch Aussicht uns für die Kurbelei entschädigen. Obwohl alles länger dauert als geplant, kommen wir rechtzeitig nach Picton zurück und stellen uns "auf gut Glück" in die Warteschlange für die 13.30 Uhr Fähre; und tatsächlich - es klappt und wir bekommen einen Platz. Während wir warten, werde ich plötzlich auf Deutsch angesprochen. Als ich dem Mann auf Deutsch antworte,
erzählt er - nun wieder in Englisch - er spricht gar kein Deutsch; er hat lediglich das Hobby, "Begrüßungsfloskeln" in allen möglichen fremden Sprachen zu lernen, so auch in Deutsch. |
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Donnerstag, 14. April 2005 Unser nächstes Ziel Napier im Visier machen wir uns auf den Weg und nehmen den SH 2 über Hastings, um direkt an der Hawke Bay entlangfahren zu können. An einem schönen Strandabschnitt fahren wir von der Hauptstraße runter direkt an den Strand und - weiß der Teufel, wie es passieren konnte - fahren wir uns im Sand fest.
Es hilft kein Schaufeln und Buddeln; wir zwei bekommen den Campervan nicht frei. Gerade habe ich per Mobiltelefon den AA "an der Strippe" und versuche zu erklären, wo wir feststecken, als ein Jeep mit 4 Wheel Drive neben uns hält. Ein Mann steigt aus, begrüßt uns kurz und beginnt sofort mit den Vorkehrungen, uns aus dem Sand zu ziehen.
Mit vereinten Kräften (der fremde Helfer "schaukelt" hin und her und Sandra und ich schieben) bekommen wir unser Auto auf festen Boden. So schnell wie unser Helfer gekommen ist, verschwindet er auch wieder. Bevor wir überhaupt uns bedanken können, sitzt er in seinem Jeep und fährt davon. |
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Freitag, 15. April 2005 Gewarnt durch die Erfahrung an der Fähre in Picton gehen wir am Morgen als erstes ins Visitor Centre und buchen eine Bustour für den 90 Mile Beach (am kommenden Montag planen wir dort zu sein). Noch einkaufen und tanken - dann geht es los Richtung Rotorua. Erster Halt (noch gar nicht ganz aus Taupo raus) an den Huka Falls. Kein sehr hoher, aber mal ein richtig tosender Wasserfall.
Dann weiter zu den Craters of the Moon. Nach einem langen Rundgang durch die rauchende Landschaft fahren wir weiter nach Orakei Korako. Dort ist nicht ersichtlich, was man für sein Eintrittsgeld (immerhin 22 NZD) bekommt; so fahren wir weiter nach Wai-O-Tapu. Hier ist es ähnlich; also weiter Richtung Rotorua. Allerdings doch noch einen Abstecher zu den Mud Pools
(ist etwas versteckt am Parkplatz in Wai-O-Tapu ausgeschildert). Dort blubbert und gluckert (und stinkt !) es. Letztlich landen wir so um die Mittagszeit dann in Rotorua bzw. in Te Whakarewarewa. Hier zahlen wir zwar auch 22 NZD Eintritt, die sich aber mehr als lohnen, allein schon wegen des Pohutu Geysirs. Der einzige "Wermutstropfen" ist eine Reisegruppe mit "laut schnatternden"
Koreanern, die einem jegliche Tonaufnahme beim Filmen mit der Videokamera versauen. |
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Samstag, 16. April 2005 Wie geplant, fahren wir nach Matamata, um die "Ring Scenic Tour" zu machen. Sandra läuft nochmal zurück zum Auto, um den Fotoapparat zu holen; in der Zwischenzeit erkundige ich mich nach Zeiten und Preisen. Wir könnten sofort starten, allerdings kostet die (zweistündige) Tour 50 NZD.
Das ist uns - ehrlich gesagt - die Sache nicht wert. Also Überlegung: Was nun?
Wir entschließen uns, nach Auckland zu fahren. Wer weiß, ob wir am letzten Tag unserer Reise zum einen die Zeit (und Ruhe) und zum anderen so ein tolles Wetter wie jetzt haben? |
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Sonntag, 17. April 2005 Den heutigen Tag verbringen wir hauptsächlich damit, uns unserem eigentlichen Ziel Ninety Mile Beach und Cape Reinga (für morgen ist ja die Bustour gebucht) zu nähern. So fahren wir gemächlich über Whangarei und Kawakawa (natürlich in den Hundertwasser-Toiletten gewesen) gen Norden. Der Bay of Island, geneuer gesagt Waitangi widmen wir uns nur den einen Nachmittag, denn wir wollen heute Abend ja am Ausgangspunkt unseres morgigen Ausflugs (Awanui) sein. Da es dort keinen Campingplatz gibt, fahren wir weiter bis Waipapakauri Beach (The Park 90 Mile Beach). Auf einem langen Abendspaziergang am Strand bekommen wir schon mal einen Eindruck, was uns morgen erwartet. |
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Montag, 18. April 2005 Ganz gespannt fahren wir zum verabredeten Treffpunkt, dem Big River Cafe in Awanui. Relativ pünktlich kommt unser Bus ("The Dune Rider", ein Mercedes-Allrad-Unimog) und die Tour beginnt. Da jetzt Ebbe herrscht, fahren wir am Strand nach Norden, machen einen kurzen Abstecher in die Dünen und in den Wald (dort Wildpferde gesehen). Richtig spannend wird es, als wir die Riesendünen (bei der Mündung des Te Paki Creek) erreichen. Von Paul, unserem Busfahrer,
bekommen wir alle kleine Boards und dann erklimmen wir eine steile, sehr hohe Düne. Nach einer kurzen Erklärung, wie es funktioniert, "rodeln" wir kopfüber in die Tiefe. WAS FÜR EIN SPASS ! ! ! Sandra ist so begeistert, daß sie den anstrengenden Aufstieg ein zweites Mal in Kauf nimmt, um nochmal runter zu gleiten. Ich bleibe unten und filme Sandraīs "Abfahrt". Nachdem sich alle mehr oder weniger "entsandet" haben, geht es weiter. Paul steuert, bevor wir zum Cape Reinga fahren,
noch die Tapotupotu Bay an. Dort machen wir Mittagspause und einige nutzen die Gelegenheit, ein Bad im Pacific zu nehmen (auch um sich so von den letzten Resten Sand zu befreien). Weiter gehtīs zum Cape Reinga. Mittlerweile ist es sonnig geworden und wir haben offensichtlich eine außergewöhnlich gute Fernsicht, denn man kann die Three Kings Islands sehr deutlich ausmachen, obwohl sie ca. 50 km entfernt sind.
Natürlich fotografieren wir den Wegweiser, der am Cape steht. Da wird einem so richtig bewusst, wie weit man von Europa weg ist. Dies ist zwar nicht der nördlichste Punkt Neuseelands, aber hier ist man am dichtesten an zu Hause. |
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Dienstag, 19. April 2005 So "unverhüllt" wie die Sonne am gestrigen Abend untergegangen ist scheint sie jetzt am Morgen. Nach einem kurzen Halt in Kataia (einkaufen und im Internet-Cafe E-Mails abfragen) fahren wir zunächst auf dem SH 1 und später auf einer Schotterpiste (Abkürzung von Rangiahua nach Taheke) zum Hokianga Harbour (Opononi) und kommen mitten am Vormittag zum Waipoua Forest (dem einzigen großen Überrest der riesigen Kauri-Wälder) mit seinen mächtigen Bäumen Te Matua Ngahere, der "Vater des Waldes" (der dickste Baum mit mehr als 5 m Durchmesser und mit über 4000 Jahren der wohl älteste Baum), "The Four Sisters", "The Yaks" und Tane Mahuta, der "Gott des Waldes" (mit 51,2 m der höchste Kauri-Baum). Natürlich machen wir alle empfohlenen Rundgänge und bekommen so einen Eindruck von den mächtigen Ausmaßen dieser alten Bäume. So verbringen wir den Rest des Tages mit langen Spaziergängen und Fotostops. Unser Quartier für die Nacht schlagen wir im Kauri Coast Top Ten Holiday Park (einen sehr schön gelegenen kleinen Paltz in der Nähe von Kaihu) auf. "....und dort hat uns doch glatt ein Hund an den linken Vorderreifen gepinkelt!" (Originalton Sandraīs Tagebuch) |
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Mittwoch, 20. April 2005 Erst recht spät (für unsere Verhältnisse) machen wir uns auf den Weg und wir rollen gemächlich (mit Einkaufs- und Tankstop) nach Matakohe und besuchen dort das Kauri Museum (sehr interessant und sehenswert!). Nach weiterhin gemächlicher Fahrt landen wir abends wie geplant wieder im Puriri Park in Orewa. Hier verbringen wir die letzte Nacht unseres Urlaubs. |
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Donnerstag, 21. April 2005 Als wollte uns der Wettergott den Abschied von Neuseeland erleichtern, haben wir heute morgen richtiges "Sch...wetter". Also machen wir den Campervan bei Regen fertig für die Rückgabe, die heute bis 5 pm stattfinden muß. Dann fahren wir die letzte kurze Etappe bis nach Auckland. Als erstes fahren wir nochmal rüber nach Devonport, denn bei unserem ersten Besuch hatten wir einen kleinen Laden (mit dazugehöriger "Fabrik") entdeckt, die Schokolade und Trüffel-Pralinen herstellt und verkauft.
Dort kaufen wir die letzten Mitbringsel für die Familie zu Hause. Da das Wetter ziemlich wechselhaft bleibt, machen wir lediglich noch einen Abstecher auf den Mt. Eden und fahren dann rechtzeitig nach Glenfield zum KEA Depot. Dort bekomme ich (wie abgemacht) meinen Koffer zurück und wir können uns ans Packen machen. War es bei der Ankunft spannend, ob wir wohl alle Sachen im Camper unterbringen, ist es nun die Frage, ob wir all die Sachen, die wir uns im Laufe der letzten 3 Wochen gekauft haben,
verstaut kriegen. Mit dem Auto ist alles in Ordnung und die Übergabe geht problemlos. Ein Blick auf den Tacho zeigt uns, daß wir knapp 5000 km zurückgelegt haben. |
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Freitag, 22. April 2005 Am Morgen landen wir planmäßig in Seoul. Da wir nun ja wissen, wo die "richtige" Lounge ist, gehen wir gleich dorthin. Ich schlafe noch ein wenig und Sandra surft ausgiebig (kostenlos) im Internet (die neuesten Nachrichten von Zuhause abfragen). Dann machen wir einen ausgiebigen Erkundungsgang über den Flughafen, gehen etwas essen (unsere mitgebrachten US Dollar ausgeben) und kehren dann zur Lounge zurück. Ähnlich wie beim Flug von Auckland nach Seoul ist die Maschine nach Frankfurt (ein Jumbo Jet) relativ voll.
Als wir in die Maschine kommen, stellen wir fest, daß ausgerechnet um uns herum einige Sitze leer bleiben; so haben wir doch wieder genügend Sitze für uns, um uns zum Schlafen auszustrecken. Obwohl die Flugzeit länger ist als in umgekehrter Richtung (fast 12 Stunden), kommt es mir diesmal nicht so lang vor. Wir sehen uns einen Film an, hören Musik, schlafen relativ viel und kommen so der Heimat immer näher. |
Epilog Alle Leute, die behaupten, Neuseeland sei das schönste Ende der Welt, haben absolut Recht. Für uns hat sich tatsächlich ein Traum erfüllt, denn wir haben einen traumhaft schönen Urlaub verbracht. Wir haben tolle Landschaft, interessante Dinge, sehr nette, sympathische Leute kennengelernt. Obwohl die drei Wochen vollgepackt waren, haben wir so vieles nicht gesehen, nicht erlebt, nicht erfahren. Aber was wir gesehen und erlebt haben, hat uns allemal entschädigt für die Anstrengungen der langen Anreise.
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